Licht am Arbeitsplatz: Wirkung, Planung und rechtliche Grundlagen

Ein Raum in dem gearbeitet wird, mit Fokus auf die Belichtung der Arbeitsplätze

Licht spielt eine entscheidende Rolle in unserem Leben – sowohl in Bezug auf unsere körperliche Gesundheit als auch auf unsere Produktivität am Arbeitsplatz. Es beeinflusst nicht nur unsere visuelle Wahrnehmung, sondern hat auch nicht-visuelle Auswirkungen auf unser Wohlbefinden.

 

In diesem Blogbeitrag betrachten wir die verschiedenen Dimensionen von Licht: seine Wirkung auf den menschlichen Körper, die Rolle von Lichtplanern, die Bedeutung der richtigen Beleuchtung am Arbeitsplatz sowie die rechtlichen Grundlagen, die die Beleuchtungsvorschriften regeln.

 

1. Wirkung von Licht: Visuell und Nicht-Visuell

Licht ist nicht nur notwendig, um unsere Umgebung zu sehen, sondern beeinflusst auch unsere biologische Uhr und das allgemeine Wohlbefinden. Laut einer Übersicht des Bundesamts für Strahlenschutz (BFS) gibt es zwei wesentliche Wirkungsarten von Licht: visuelle und nicht-visuelle.

Visuelle Wirkung

Die visuelle Wirkung von Licht ermöglicht es uns, unsere Umwelt zu sehen und Objekte zu erkennen. Helligkeit, Kontrast und Farben sind die wichtigsten Faktoren, die unser Sehen beeinflussen. Zu starke oder zu schwache Beleuchtung kann die Augen belasten und zu Augenproblemen führen. Daher ist es wichtig, eine angemessene Helligkeit am Arbeitsplatz zu gewährleisten, um Sehprobleme und Unannehmlichkeiten zu vermeiden.

Nicht-visuelle Wirkung

Neben der visuellen Wahrnehmung hat Licht auch nicht-visuelle Auswirkungen auf den Körper, insbesondere auf den circadianen Rhythmus und die Produktion von Melatonin, einem Hormon, das den Schlaf-Wach-Zyklus reguliert. Studien zeigen, dass zu viel Licht während der Nacht oder die falsche Beleuchtung den Schlaf negativ beeinflussen kann. Diese nicht-visuellen Effekte sind besonders wichtig für die Gestaltung von Arbeitsplätzen, da eine falsche Beleuchtung zu Müdigkeit, Stress und sogar zu langfristigen gesundheitlichen Problemen führen kann.

 

2. Lichtplanung und Lichtplaner

Die Planung von Beleuchtung in Arbeitsumgebungen ist eine spezialisierte Aufgabe, die von Lichtplanern übernommen wird. Diese Fachleute berücksichtigen sowohl ästhetische als auch funktionale Aspekte der Beleuchtung. Ihr Ziel ist es, eine Beleuchtung zu schaffen, die die Produktivität fördert und gleichzeitig gesundheitliche Risiken minimiert.

Das Schweizerische Lichtinstitut (SLG) bietet umfassende Informationen zur Rolle der Lichtplanung und betont, dass eine gute Beleuchtung nicht nur das Sehen erleichtert, sondern auch die Stimmung und das Wohlbefinden der Menschen beeinflussen kann. Die Lichtplanung sollte individuell auf den Arbeitsplatz abgestimmt sein, um sowohl visuelle als auch nicht-visuelle Bedürfnisse zu erfüllen.
Lichtplaner berücksichtigen unter anderem Faktoren wie:

  • Die Art der Arbeit (z.B. Büroarbeit, industrielle Fertigung)

  • Die Art der Lichtquellen (LEDs, Leuchtstofflampen etc.)

  • Die Verteilung des Lichts im Raum

  • Die Anpassung der Beleuchtung an die Tageszeit und den natürlichen Lichtverlauf

 

3. Beleuchtung am Arbeitsplatz

Die richtige Beleuchtung am Arbeitsplatz ist nicht nur für das Wohlbefinden, sondern auch für die Sicherheit der Mitarbeitenden von Bedeutung. Eine unzureichende Beleuchtung kann zu Unfällen, Müdigkeit und verminderter Produktivität führen. Die Suva (Schweizerische Unfallversicherungsanstalt) stellt auf ihrer Website detaillierte Informationen zur richtigen Beleuchtung an Arbeitsplätzen zur Verfügung. Es ist wichtig, dass die Beleuchtung an den Arbeitsplatz angepasst wird, um eine sichere und produktive Arbeitsumgebung zu gewährleisten. Dazu gehören unter anderem:

  • Ausreichende Helligkeit, die den Anforderungen der jeweiligen Tätigkeit entspricht

  • Vermeidung von blendendem Licht und schattigen Bereichen

  • Gute Farbwiedergabe für präzise Arbeit

Eine unzureichende Beleuchtung kann nicht nur die Arbeit erschweren, sondern auch gesundheitliche Risiken wie Augenbelastung oder Kopfschmerzen hervorrufen. Auf der Website der Suva finden sich auch spezielle Checklisten zur richtigen Beleuchtung am Arbeitsplatz, die Unternehmen dabei unterstützen, die Anforderungen zu erfüllen.

Darüber hinaus gibt es auch spezifische Richtlinien für den Umgang mit nicht-ionisierender Strahlung, zu der auch sichtbares Licht gehört. Eine falsche Beleuchtung oder zu starke Lichtquellen können die Augen schädigen und langfristige gesundheitliche Folgen haben. Daher ist es entscheidend, sowohl visuelle als auch nicht-visuelle Lichtwirkungen zu berücksichtigen.

 

4. Rechtliche Grundlagen zur Beleuchtung

Die Beleuchtung am Arbeitsplatz ist nicht nur eine Frage des Komforts und der Produktivität, sondern auch eine rechtliche Verpflichtung. In der Schweiz gibt es klare rechtliche Grundlagen für die Gestaltung von Arbeitsplätzen und die Beleuchtung von Arbeitsräumen. Das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) und die EKAS (Eidgenössische Koordinationskommission für Arbeitssicherheit) haben Richtlinien und Empfehlungen herausgegeben, die sicherstellen sollen, dass Arbeitsplätze so gestaltet sind, dass sie den gesundheitlichen Anforderungen der Mitarbeitenden entsprechen.

Das SECO stellt auf seiner Website Informationen zu den allgemeinen Anforderungen an die Beleuchtung von Arbeitsräumen zur Verfügung. Die rechtlichen Grundlagen betonen die Notwendigkeit einer ausreichenden Helligkeit, um eine sichere Arbeitsumgebung zu gewährleisten, und geben Empfehlungen zur Vermeidung von Blendung und zu den optimalen Lichtverhältnissen für verschiedene Tätigkeiten. Die EKAS Wegleitung zur Beleuchtung erläutert, wie Unternehmen diese Anforderungen umsetzen können, um den rechtlichen Vorgaben zu entsprechen und gleichzeitig das Wohlbefinden der Mitarbeitenden zu fördern.

 

Fazit

Licht ist ein wesentlicher Faktor, der nicht nur unsere Fähigkeit beeinflusst, die Umgebung zu sehen, sondern auch unser allgemeines Wohlbefinden und unsere Gesundheit. Eine fundierte Lichtplanung, die sowohl visuelle als auch nicht-visuelle Aspekte berücksichtigt, ist entscheidend, um eine angenehme und gesunde Arbeitsumgebung zu schaffen.

Lichtplaner spielen dabei eine zentrale Rolle, indem sie die richtige Beleuchtung für den jeweiligen Arbeitsplatz entwickeln. Gleichzeitig müssen Unternehmen die rechtlichen Vorgaben zur Beleuchtung am Arbeitsplatz einhalten, um die Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeitenden zu gewährleisten. Eine gute Beleuchtung trägt dazu bei, die Produktivität zu steigern, Augenbelastungen zu vermeiden und das allgemeine Wohlbefinden zu fördern – sowohl in der Arbeitswelt als auch im täglichen Leben.

 

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